Role Models

Wer den Algorithmus hat, hat die Macht!

Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt
  • Diversity
  • Kommunikation
  • Medien

Eine Frau lächelt in die Kamera. Quelle: Jens Reske

Digitalisierungstrends, Influencer-Marketing und Diversity in den Medien: Es sind durchaus spannende Themen, mit denen sich Cornelia Holsten beschäftigt. Seit 2009 ist sie Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt. Damit ist sie für alles zuständig, was mit privaten Medien zu tun hat – ob Fernsehen, Hörfunk oder Online-Angebote im Land Bremen. Das geht von Werbekennzeichnung im Influencer-Marketing über Impressumspflichten bis zur Auseinandersetzung mit Google oder Anbietern von Sprachassistenten. Sie sagt: „Große Konzerne prägen unsere Mediennutzung zunehmend. Wer den Algorithmus hat, hat die Macht. Darum müssen wir uns kümmern.“


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Cornelia Holsten

„Jede Frau, die selbst einmal Unterstützung oder Ermutigung von einer anderen Frau bekommen hat, sollte das an mindestens eine Frau weitergeben“, findet Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt.

Welche Aufgabe macht dir am meisten Spaß und warum?

Am meisten Spaß macht mir die Abwechslung. Medientrends verändern sich rasend schnell, und damit auch meine Aufgaben. Meine Arbeit ist also sehr dynamisch. Das genieße ich total.

Was ist dir in deinem Beruf besonders wichtig?

Mir ist es wichtig, einen Beruf zu haben, bei dem ich etwas Sinnhaftes tun und so etwas an die Gesellschaft zurückgeben kann. Nichts prägt unsere Gesellschaft so sehr wie Medien. Deswegen freue ich mich, wenn wir die Gesellschaft für bestimmte Medientrends sensibilisieren oder ihr Medienverständnis verbessern können. Dazu gehören aber manchmal eben auch die Aufsichts- und Regulierungsaufgaben.

Nichts prägt unsere Gesellschaft so sehr wie Medien.

Cornelia Holsten

Welche Herausforderungen siehst du für Frauen in der IT?

Ich glaube, dass es noch wahnsinnig viele, teils auch unbewusste Vorurteile in den Köpfen der Menschen gibt: „Eine Frau in der IT ist doch bestimmt mit vielen Brüdern aufgewachsen“, wäre so ein Beispiel. Viele Frauen in der IT werden noch immer nicht mit weiblichen Attributen in Verbindung gebracht. Es ist leider immer noch wichtig, entschieden gegen diese Vorurteile anzugehen.

Hattest du in deiner Kindheit ein Vorbild und hat dir das bei deiner (nicht nur beruflichen) Entwicklung geholfen?

Eine meiner liebsten Bezugspersonen war mein Großvater. Er hat immer gesagt: „Es macht einen großen Unterschied, ob du den Menschen einen wunderschönen guten Morgen wünschst, oder ob du einfach nur ‚Moin‘ in den Raum rufst.“ Damit ist er für mich einer der Erfinder der wertschätzenden Kommunikation. Er hat mich sehr geprägt.

Jede Frau, die selbst einmal Unterstützung oder Ermutigung von einer anderen Frau bekommen hat, sollte das an mindestens eine Frau weitergeben.

Cornelia Holsten

Jungen Frauen wird oft empfohlen, sich eine Mentorin zu suchen. Hast du Tipps für die Suche bzw. wo sollten sie ansetzen?

Ich glaube, noch wichtiger ist es, dass jede Frau, die selbst einmal Hilfe, Unterstützung oder Ermutigung von einer anderen Frau bekommen hat, das an mindestens eine Frau weitergibt. So spannt sich ein riesiges Netzwerk und Frauen haben nicht mehr das Gefühl, allein zu sein, sondern können sich alle gegenseitig helfen.

Welche Frage würdest du einem anderen Avanja Role Model gerne stellen?

Wenn auf deinem Smartphone nur Platz für drei Apps wäre, welche drei Apps würdest du auswählen?

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